Aus der finsteren Metropole
Leipzig hat sich ein neues Biest erhoben. Verschlinger, so die neue
Band um vier mehr oder weniger geheimnisvolle Mitglieder, die eine
finstere schwarze Demo ans Tageslicht befördert haben. Bis auf
Sänger Dead (Despair – bekannt als eine syrische Zweimannband)
sind die restliche Mitglieder noch nicht in Erscheinung getreten. Am
dritten Mai kam mir ein Tape in die Hände, das schlicht und
ergreifend als das benannt wurde, was es ist: Eine Demo.
Das Tape wurde nach Infos,
die ich bekommen habe, im letzten Winter aufgenommen. 22 Minuten
finsteren Black Metal in vier Songs sind enthalten. Das Artwork macht
was her, wurde von einer außenstehenden Person gemacht. Es ist
minimalistisch gehalten, was eine gewisse nihilistische und
existentielle Wirkung hat.
Insgesamt kann ich das Tape
als Black Metal der zweiten Welle beschreiben. Es klingt sehr necro.
Ich höre Einflüsse aus alten Darkthrone, Watain sowie neueren
bekannteren polnischen Black Metal wie Mgla. Der Sänger Dead
erinnert mich hier immer mal an Nocturno Culto.
Der Opener des Tapes nennt
sich „Slaves of Shame“. Es beginnt mit einem einprägsamen,
sägenden Riff, ehe es sich in wilde Raserei begibt und alles unter
einem Berg von Schutt begräbt. Zum Ende des Songs wird die Handbremse
gezogen, es wird doomiger und das Gekrächze geht nahe zum
Clean-Gesang über. Textlich kann man den Song wie folgt beschreiben:
Wir alle sind Sklaven unserer Schande und tragen diese als Narben mit
uns herum.
Der zweite Song „Empyrean
Heaven“ klingt zunächst deutlich nach typischen polnischen Black
Metal. Vor allen die klar strukturierte Gitarrenarbeit lässt gern an
Mgla erinnern. Später kommt mir sogar alter ostdeutscher Black Metal
wie Nargaroth als Assoziation ins Gehirn. Das Stück scheint sich mit
Dantes göttlicher Komödie zu beschäftigen.
Klingeln Urfaust, wenn man
„Des Verzweifelnden Gebet“ ließt? Nein, nicht ganz. Hier wurde
ein Gedicht von Karl Marx schwarzmetallisch interpretiert. Bei mehr
textlichem Interesse kann man sich mit dem Buch „Marx & Satan“
beschäftigen. Das Lied ist treibend, ziemlich auf die Fresse.
Finaler Song ist „Doleful
Kingdom“. Auch hier wieder treibender Black Metal. Positiv fällt
hier das harte Drumming auf, das unglaublich nach vorn kloppt. Auch
hier gefällt mir der Song ziemlich gut. Es kommt fast wieder zum
Klargesang, was eine sakrale Stimmung erzeugt.
Hoffe, dass die Band weiter
macht und uns noch eine EP oder ein Album kredenzt. Viel Potential
ist auf jeden Fall dabei. Die Produktion ist auch nicht von
schlechten Eltern.
Facebook: https://www.facebook.com/Verschlinger.OfDeath/
Bandcamp: https://verschlingerofdeath.bandcamp.com/
occult metallum
Montag, 12. Juni 2017
Dienstag, 30. August 2016
Oranssi Pazuzu- Värähtelijä
Oranssi
Pazuzu: Eine strahlende, helle Farbe trifft auf ein schwarzen Dämon.
Die Band aus Finnland verarbeitet Kontraste in ihrer Musik, die sonst
keiner zusammen bringen würde.
Das vierte Werk mit den klangvollen Namen „Värähtelijä“ ist die beste Entdeckung in Sachen innovative, destruktive Musik seit Jahren für mich. Um sich die Musik von Oranssi Pazuzu vorstellen zu können, sollte man sich eine Mischung aus alten Progrock oder Krautrock in der abgefahrensten Sorte und kalten, abweisenden Black Metal a la Mysticum, (neue)Mayhem oder Nachtmystium vorstellen.
Zum Vorgänger „Valonielu“ haben die Männer eine ganze Schippe an Chaos drauf gelegt. Klar war auch der Vorgänger im Konkurrenzkampf über jeden Zweifel erhaben, doch fehlte noch das Quäntchen, das die dritte Scheibe zum Überlaufen bringen sollte.
Im neuen Werk flirren die Gitarren schrille zeitgleich aber auch schön anmutende Melodien, die deine Ohren in eine finstere unendliche Reise bringen. Dazu gesellt sich ein unbarmherziges Drumming, das den Rhythmus stoisch nach vorn in das Nichts treibt. Überall schweben Synthesizer und erzeugen Töne, Geräusche, Melodien, die dich an dein Verstand zweifeln lassen. Der Gesang sprüht förmig Frost aus der Kehle. Dabei fügt sich die Stimme in die restliche Akustik nahtlos ein und bleibt sehr variabel.
In manchen Momenten staunst du über die beeindruckende akustische Atmosphäre, eh sie wieder in einer schwarzmetallischen Raserei verschlungen wird. Oranssi Pazuzu schaffen dabei das Kunststück, sich nicht in ihren erschaffenen Chaos zu verlieren. Das Songwriting bleibt manchmal so catchy, das ich nur staunen kann.
Wenn du Nachts aufwachst, merkst, das du die Melodie von „Hypnotisoitu viharukous“ im Kopf hast, weil du geträumt hast, haben sie sogar dein Unterbewusstsein gefickt.
Die vorgetragene Landessprache formt die Musik noch mystischer. Auch wenn die Texte so nicht zu verstehen sind, merkt man doch eine gewisse Bedrohlichkeit an. Finnisch klingt sehr harsch, wie tschechische Texte bei Master`s Hammer.
Das vierte Werk mit den klangvollen Namen „Värähtelijä“ ist die beste Entdeckung in Sachen innovative, destruktive Musik seit Jahren für mich. Um sich die Musik von Oranssi Pazuzu vorstellen zu können, sollte man sich eine Mischung aus alten Progrock oder Krautrock in der abgefahrensten Sorte und kalten, abweisenden Black Metal a la Mysticum, (neue)Mayhem oder Nachtmystium vorstellen.
Zum Vorgänger „Valonielu“ haben die Männer eine ganze Schippe an Chaos drauf gelegt. Klar war auch der Vorgänger im Konkurrenzkampf über jeden Zweifel erhaben, doch fehlte noch das Quäntchen, das die dritte Scheibe zum Überlaufen bringen sollte.
Im neuen Werk flirren die Gitarren schrille zeitgleich aber auch schön anmutende Melodien, die deine Ohren in eine finstere unendliche Reise bringen. Dazu gesellt sich ein unbarmherziges Drumming, das den Rhythmus stoisch nach vorn in das Nichts treibt. Überall schweben Synthesizer und erzeugen Töne, Geräusche, Melodien, die dich an dein Verstand zweifeln lassen. Der Gesang sprüht förmig Frost aus der Kehle. Dabei fügt sich die Stimme in die restliche Akustik nahtlos ein und bleibt sehr variabel.
In manchen Momenten staunst du über die beeindruckende akustische Atmosphäre, eh sie wieder in einer schwarzmetallischen Raserei verschlungen wird. Oranssi Pazuzu schaffen dabei das Kunststück, sich nicht in ihren erschaffenen Chaos zu verlieren. Das Songwriting bleibt manchmal so catchy, das ich nur staunen kann.
Wenn du Nachts aufwachst, merkst, das du die Melodie von „Hypnotisoitu viharukous“ im Kopf hast, weil du geträumt hast, haben sie sogar dein Unterbewusstsein gefickt.
Die vorgetragene Landessprache formt die Musik noch mystischer. Auch wenn die Texte so nicht zu verstehen sind, merkt man doch eine gewisse Bedrohlichkeit an. Finnisch klingt sehr harsch, wie tschechische Texte bei Master`s Hammer.
Als
Fazit werde ich verkünden, Oranssi Pazuzu haben es mit diesen Werk
zu meiner aktuellen Lieblingsband geschafft. Sie vertreten
Nachtmystium in einer noch krasseren Form.
Label: Svart Records
Label: Svart Records
Donnerstag, 26. Mai 2016
Vidargängr- A world that has to be opposed.
Nicht
alles was glänzt, ist auch Gold wert. In der Flut von Unmengen
schwarz-metallischer Veröffentlichungen konnten die Leipziger
Vidargängr aber herbe Duftmarken setzen. So soll es heute um
die zweite Scheibe „ A world that has to be opposed“ gehen.
Wer
diese Band bis dato noch nicht kannte, sollte wissen, das Teile der Band
ursprünglich aus dem Punkbereich kommen. Das war noch deutlich im
selbst betitelten Erstlingswerk zu hören. Neu ist, die Band geht
viel klassischer an die Musik heran. Der Punkanteil ist so gut wie
verschwunden. Die Aggression hat sich hier nochmal deutlich
gesteigert. Dazu muss gesagt werden: Meine Fresse, die erste Scheibe
war schon ein Schlag in das Gesicht. Was mir auch gleich auffiel, ist der
Einsatz von nun englischer Sprache. Die Lyrics beschreiben eine Welt,
die nicht mehr zu retten ist. Bei aktuellen Geschehnissen klar
nachzuvollziehen.
Der
Gesang ist eher brüllend, an manchen Passagen sogar erhaben. Das
Tempo ist flott und niederwalzend. Vidargängr ist der Panzer, der
dir dein Gesicht zerdrückt und nochmal drauf spuckt.
Beste
Songs auf der Scheibe wären für mich „No Acquiescence“ und „Thy
Nothing“. Als Überraschung „Starcave, Depths and Chained" ist
ein sehr gelungenes Cover von Dodheimsgard mit von der Partie.
Im
Gesamtkontext lässt sich sagen, das die Leipziger ein absolutes
Brett abfeuert haben. Sie haben zu recht ein Deal mit War Anathem
Records ergattert und ich hoffe, das sie uns noch mit zahlreichen
Veröffentlichungen beglücken. Als Tipp muss ich noch sagen, schaut
sie euch live an, sind noch ein Zacken rotziger als auf Platte.
Stil: Vidargängr stands for nothing.
Wertung: Du brauchst ein musikalisches Fuck off? Nimm das!
Coverartwork: Alexander Kavtea, merkt euch diesen Namen! Da muss ein Berg an Arbeit drin stecken.
Label: War Anathem Records
Freitag, 18. März 2016
Anstehender Release Gig von Vidargängr
Als Tipp für das nächste Konzert lege ich euch mal die Vidargängr Releaseshow vor. Die Leipziger sind momentan einer der besten Schwarzmetaller, die die BM-Szene zu bieten hat. Sie spuckten schon auf ihren Erstling "Vidargängr" Gift und Galle. Niemand klingt nihilistischer und angepisster. Hin da!
Als Support springen II und Abyssous ein.
II werden euch mit mit ihren War Metal wegballern. Abyssous zocken räudigen oldschool Death Metal.
Infos stehen auf Flyer.
Als Support springen II und Abyssous ein.
II werden euch mit mit ihren War Metal wegballern. Abyssous zocken räudigen oldschool Death Metal.
Infos stehen auf Flyer.
Sonntag, 21. Juni 2015
Livebericht: Serpent-Releasegig / Division Speed/ Lihhamon
Es war mal wieder Zeit für Heavy Metal in Leipzig. Serpent luden im Rahmen ihres Release-Konzerts zum heiteren Headbangen ein. Mit dabei
waren Lihhamon und Division Speed. Die Location war im wunderschönen Connewitz,
mich stellt sich bloß immer noch die Frage, ist es nun die Stö oder ist es die Liwi. Einlass war ca.21 Uhr und 22 Uhr begann dann der fröhliche Reigen.
Den Abend eröffneten zwei sympathische Leipziger mit der
Band „Lihhamon“. Da die Band vollkommen neu war, konnte ich mich noch nicht
vorbereiten, was da auf mich zukam. Aber Hallo, das war astreiner War-Metal. Zu
zweit konnten sie einen wirklich beeindruckenden Sound erzeugen. Kumpel meinte,
er wäre vom Gitarrensound an Inquisition erinnert, konnte ich zustimmen. Muss
ein Lob an das Songwriting geben. Ihr habt definitiv verstanden, dass neben den
derben Prügelparts einprägsame Songstellen die Creme sind. Da kamen sogar
leichte Doomparts dazu. Bin schon sehr gespannt, was da noch kommen wird.
Wirklich sehr gut gemacht. Später erfuhr ich noch, das die Band eigentlich zu dritt zockt. Der Bassist und Sänger F.R. konnte an diesen Abend leider nicht auftreten. So waren sie trotzdem bereit, die Sache zu zweit anzugehen.
Division Speed waren heute die Tagessieger. Seitz, der
Frontmann, war ein Wahnsinniger. Er beherrschte das Publikum und hatte es ganze
Zeit voll im Griff. Dazu waren alle Instrumentalisten mit vollstem
Körpereinsatz dabei. Es wirkte wie eine verrückte Punkshow und doch war es eine
rotzige Speed-Metal-Show. Höhepunkt des Konzertes war das Reinspringen vom
Frontmann in das Publikum um mit ordentlich Rampa-Zampa zu machen. Dazu kam ein
Gastauftritt vom Sänger der famosen Vidargängr. Die Menge bedankte sich mit lautem
Beifall und moshte während des ganzen Auftritts ordentlich zu dieser hektischen
Musik mit. Ich bin platt, war echt geil.
Mit Serpent konnte ich persönlich leider nicht mehr viel
anfangen. Die Menge mochte den sehr melodischen, klassischen Heavy Metal. Die
Vocals klangen recht episch mit viel Hall. Auch hier gab es wieder ein
Gastauftritt vom Frontmann der Band Vidargängr. Leute, mit denen ich nach den
Gig redete, meinten, das wäre bis jetzt der beste Gig von Serpent gewesen. Wer mehr hören möchte, sollte sich die neue "Ablation"-EP kaufen. Fenriz findet es geil und der hat Geschmack!
Fazit:
Insgesamt machte der Abend wieder sehr viel Spaß und wieder
zeigten sich die Leipziger von ihrer besten (metallischsten) Seite. Von allen
drei Bands wird noch viel kommen. Wenn ihr die Band noch nicht kanntet, testet
sie an und geht zu den Konzerten, lohnt sich immer.
Sonntag, 31. Mai 2015
Livebericht: Antlers Releasegig + Rhythmic Ceremonial Ritual
In Leipzig
und Umgebung gibt es extrem viele hochwertige Metalbands. So gaben sich Antlers
mit ihrer neuen Veröffentlichung „A gaze into the abyss“ die Ehre. Die Scheibe
ist extrem geil geworden, aber dazu später mehr in eine Review. Rhythmic Ceremonial
Ritual sorgten für die Aufwärmung der rund hundert anwesenden Gäste.
Die ganze Veranstaltung
wurde von der Swansea Constellation organisiert, welche auch beim Doom over
Leipzig dabei sind. Alte Industriehinterhöfe bildeten die Location. Das OSE
befindet sich für mich sehr praktisch nah am Adler. Unwissende suchen oft
erstmal, da es nicht ganz so leicht zu finden ist. Räumlich ist es eher klein
gehalten.
Eröffnet
haben die Chemnitzer Rhythmic Ceremonial Ritual den schwarzmetallischen Abend. Sie
spielten eine recht unspektakuläre Post-Black Metal Show. Dabei teilte sich der
Bassist mit dem Gitarristen den Gesang. Auf mich wirkte die Musik oft etwas
unbeholfen. Die Riffs wurden öfters falsch angeschlagen, es wurde ziemlich oft
neben den Takt gezockt. Das geht auf jeden Fall viel besser. Basecaps sind
übrigens null Black Metal!
Antlers
haben mich schon zu Hause durch das neue Album begeistern können. Die Jungs
kamen grade aus einer Nordeuropatour zurück. Mir fiel sofort auf, wie gut die
Musiker auf einander abgestimmt sind. Es gab keine Patzer. Sehr tief fühlte
sich der atmosphärische Black Metal an. Die Menge schien begeistert und bewegte
sich ordentlich zur Mucke der sympathischen Leipziger mit. Dabei wurde
logischerweise alles vom neuen Album gezockt. Nach der Show fühlte ich mich
mega erschöpft und gut. Wahnsinn wie viele qualitativ sehr hochwertige Bands es
in der Umgebung gibt. Nach den Gig gleich zum Merchstand und die CD+kleinen
Patch gekauft zum kleinen Preis.
Im Fazit
lässt sich sagen, dass es ein echt gelungener Abend war. Man sieht bekannte
Gesichter wieder und ist schon so ein bisschen Stolz, was hier so an Musik
geht. Eine Tiefe Verneigung!
Dienstag, 26. Mai 2015
Chapel of disease-Summoning black gods
Summoning
Black Gods“ ist für viele das bessere Album der beiden bisher veröffentlichten
Scheiben. Ich tendiere eher zur zweiten, da diese mir musikalisch
anspruchsvoller und durchdachter ist.
Trotz alle
dem gibt es qualitativ keine hohen Unterschiede.
Als die Platte im Jahre 2012
rausgehauen wurde, fühlte sie sich an wie eine Zeitreise zu den Anfängen des
Death Metal. Die Kölner zelebrieren sowas von Death Metal der alten Schule, das
es nur so eine Freude ist. Dabei sind die Songs auch recht thrashig. Der Sound klingt sympathisch analog.
Überraschend und herausstechend war zu diesem Zeitpunkt schon die hervorragende
Gitarrenarbeit. Die Riffs sowie die Leads sind Weltklasse. Sänger Laurent Täubl
klingt auf dieser Scheibe noch viel mehr nach ein jungen Martin van Drunen oder
Marc Grewe. Jede Melodie ist grandios mit schnellen prügelnden Parts verbunden.
Der Hall im Gesamtsound lässt „Summoning Black Gods“ passend zu der von H.P. Lovecraft
basierenden Geschichte modriger klingen. Durch mein momentan großes Interesse
an diesem literarischen Horrorgenie gibt es auch hier subjektive Pluspunkte. Insgesamt hat die Scheibe keine einzigen
Ausfälle oder Füller. Der Kopf nickt sofort zum Takt mit.
C.o.D. haben sofort ein sehr hohes Level für
sich selbst und der Szene gesetzt.
Wertung:
Besser kann man nicht anfangen. Oldschool to the bone! Wird ein Klassiker!
Genre: oldschool Death Metal
Label: F.D.A. Rekotz
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