Habt ihr
Bock auf ein richtig fiesen Black Metal. Ich zeige euch die Split der
polnischen BM-Elite Szron und Kriegsmaschine. Beide Bands wurden in den
folgenden Jahren des neuen Jahrtausends gegründet. Das hier besprochene Split
ist die zweite. Beide Bands haben schon im Jahre 2003 unter den Banner „
Possessed by utter hate / the flame that burns inside“ ihre erste Hochzeit.
Glücklicherweise
unterscheiden sich beide Bands erheblich.
Die erste Hälfte fängt mit der Band
Szron an. Die Polen spielen rohen, primitiven Black Metal. Der Frontmann stößt
abscheulich ranzige Laute aus seiner Kehle. Im matschigen Drumsound sind
vereinzelt Blastbeats zu erkennen, die Gitarren klingen ultra dreckig. Mal sind
schnelle Nummern dabei wie „Where life is absent“, mal finde ich schleppende
Songs wie „Beneath the conscisous perception“. Das Ziel der Vertonung von Hass
und Misanthropie kommt ganz gut an. Auf Dauer empfinde ich den Gesang etwas
gewöhnungsbedürftig. Der bleibt in der gesamten Spiellänge im gleichen Stil und
variiert nicht stark. Insgesamt ist die Split mit fünf Tracks der Band
bestückt.
Die zweite
Hälfte gehört der Kriegsmaschine. Falls ihr euch denkt, der Gesang kommt mir
irgendwie bekannt vor, könntet ihr richtig liegen. 2/3 der Band, also auch der Sänger,
spielt bei den famosen MGLA. Im
Gegensatz zu Szron ist diese Hälfte geprägt von erhabenen, gut durchgedachten
orthodoxen Black Metal. Der Sound klingt transparenter, die Rhythmusfraktion
ist geradliniger. Die Vocals sind getränkt mit Halleffekten, es sind Röcheln
und höheres Schreien zu hören.
Der erste
Titel „Annihilate Prime Factor“ eröffnet mit einem ordentlichen
Geschwindigkeitsgeschoss. Durchbrochen wird dieser durch kurze Pausen, bis der
Song wieder los schießt. Hier ist ein Sprachsampler eingebaut, der zum Gesang
die Stimmung komplementiert.
Der zweite
Song nennt sich „E.“ und bietet eine gute Mischung auf verschiedenen
Geschwindigkeiten. Mich beeindruckt der gar nicht mal so in das Extreme gezogener
Gesang. Zum orthodoxen Ambiente kommt im ersten Song noch Mönchgesang. Zu sagen
ist noch, dass dieser Track mit den ersten und den letzten Bund verbunden ist.
Der letzte
Song „The Fall, In All Its Glory” ist der absolute Höhepunkt auf der Scheibe.
Er fängt mit unterschwelligem extremem Gesang an, bricht sich in einer Welle
und ergießt sich wie ein Tsunami. Es ist extrem schwer zu beschreiben, wie der
Song auf ein wirkt. Erleuchtend, erhaben mit einer unglaublichen
Ernsthaftigkeit, die man im Black Metal selten findet. Selbst die Cleanen Parts
am Gesang läuten neue Glockenschläge von Finsternis ein. Das ist in Sachen
Songwriting ganz großes Tennis. Die Rückkopplungseffekte am beginnenden Ende
des Songs führen zum Höhepunkt und plötzlich ist alles vorbei.
Fazit:
Kriegsmaschine gehen klar als bessere Band heraus. Hier zeigt sich, was die
Männer später noch (mit MGLA und späteren Kriegsmaschineveröffentlichungen) der
Welt mit wahren BM zeigen. Aber auch Szron beeindrucken. Diese primitive Art
ist äußerst sympathisch konservativ. Falls beide Bands noch unbekannt sind, empfehle
ich sofort das Reinhören!
Wertung: Kriegsmaschine gewinnen, Szron hassen.
Label: Under the Sign of Garazel Productions
Kontakt-Szron: Under the Sign of Garazel Productions
Kontakt-Kriegsmaschine: http://www.kriegsmaschine.pl/ und http://www.no-solace.com/
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