Master`s Hammer
habe ich im Bezug zu der Zeit, in der ich Black Metal höre, recht spät
entdeckt. Durch Lobpreisungen aus der norwegischen Szene habe ich mir damals
die Scheibe „The Jilemnice Occultist“ zugelegt. Der Kauf damals war eher ein Glücksfall,
habe im Regal nach neuer Musik gestöbert.
Master`s
Hammer ist eine uralte Band aus Prag. Gegründet wurde die Band schon 1987,
wodurch die Band sich auch zu der First Wave des Black Metal zählen könnte. Habe
mal gelesen, das Fenriz meinte, Master`s Hammer wären die erste norwegische
Black Metal Band gewesen. Natürlich ist diese Aussage nicht auf geografische
Gegebenheiten fundiert sondern eher auf den Sound der Musik.
Die heute
besprochene Scheibe ist die zweite große Platte in der frühen Phase dieser
Pioniere. In vielerlei Hinsichten war es damals die kreativste und obskurste
Scheibe im extremen Metal. Hierbei handelt es sich um ein Konzeptalbum. Tief im
böhmischen Land, irgendwo in ein Nest, zelebrieren deren Einwohner seltsame, okkulte
Rituale. Diese werden durch Ordnungskräfte bald zerschlagen. Alle Lyrics sind
auf „The Jilemnice Occultist“ in der Landessprache verfasst. Wenn du dich also
mit den Texten befassen möchtest, hat die Band eine Zusammenfassung im Beipackheft
der Scheibe verfasst.
Der Blick
auf die musikalische Seite zeigt, dass dieses Album äußerst orchestral wirkt.
So ist die Scheibe eine „ Black-Metal-Operette in drei Teilen“. An dieser
Stelle hätte man meinen können, dass diese Musik kitschig wird. In die Richtung
von Cradle of Filth oder Dimmu Borgir geht es aber absolut nicht. Der extrem
heißere Gesang mit der tschechischen Sprache wirkt sonderbar. Für mich ergibt sich
dadurch eine geheimnisvolle, mystische Aura. Die Gitarren sind noch eher im klassischen Heavy Metal und Thrash Metal
orientiert. Der Sound nimmt aber schon etwas vor weg, was noch kommen wird. Allgemein
rasen die Songs nicht. Nach meiner Auffassung wirken deshalb viele Lieder eher
rockig. Äußerst Obskur macht die Scheibe zusätzlich noch die eingesetzten
Timpani.
Wenn ich die Scheibe im Gesamtbild betrachte, fallen mir die vielen Klangfarben
auf. Die Scheibe ist durch und durch abwechslungsreich. Die Orchestrierung ist
genau an der Grenze, in der es nicht zu anstrengend wird. Mein persönliches
Lieblingslied auf der Platte ist „Glory, Herr Hauptmann“.
Geschichtlich
gesehen klang nie eine Band so wie Master`s Hammer. Sie haben einen vollkommen
einzigartigen Sound. Eine Reise in den Osten. Ihre letzten Veröffentlichungen
hielten weiterhin das
hohe Niveau.
Falls ihr
mir sagen könnt, ob die Version hier von Osmose Productions eine Rarität ist,
wäre das richtig geil. Die Scheibe soll zuletzt unoffiziell über Nuclear War
Now! veröffentlich wurden sein.
Wertung: Absoluter Klassiker und irre.
Genre: (Heavy) Experimental Black Metal
Label:
Osmose Productions
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