Montag, 19. März 2012

Morgon/Black Salvation/The Devils Blood

Livegeschichten sollten schon länger ein Teil dieses Blog werden und ich werde von einen äußerst erfolgreichen Abend im Leipziger Hellraiser berichten. Dort spielten am 17. März The Devils Blood mit lokalen Support Black Salvation und Morgon. Bemerkenswert war die Mischung aus unterschiedlichsten Musikgeschmäckern im Publikum, die man an den T-Shirt Motiven sehr gut fest machen konnte. Überfüllt war die Halle, in der das Ritual stattfand, an diesen Abend aber nicht. Von der Atmosphäre her war es sehr intim und familiär. 

Kommen wir zum Eingemachten, also zu den Bands an sich. Morgon waren die Opener des Abends und spielten eine recht melidiöse Variante von Black Metal. Mich erinnerte das an Dissection. Spieltechnisch war die Band gut und sie waren auch recht bemüht ihre Setlist authentisch rüber zu bringen. Mir ging es aber in einem Ohr rein und beim anderen wieder raus. Das hatte für mich kein Wiedererkennungswert. Bewegung wirkte bei den Jungs etwas statisch und so konnte der Funken auch nicht auf das Publikum überspringen. Mit einen guten Sound waren sie auch nicht gesegnet.

Black Salvation waren die heutige Überraschung des Tages. Verdammt bluesiger Psychedelic Rock war angesagt, und der wurde so was von authentisch dargeboten, das es mir einfach nur eine Freude war und ein Dauerlächeln beim Zusehen hatte. Musikalische Vergleiche würde ich zu Hawkwind und Sleep ziehen. Die Gitarrenarbeit und das Verwenden einer Loopstation mit deren Akustikeffekten erinnerte mich vorallen an Ersteres. Die Mucke ist ziemlich entspannt, die aber auch mit schnelleren heftigen Parts überzeugen kann. Beim Gesang von Paul kann man nicht meckern, äußerst beeindruckend dargeboten. Auf dem Schirm sollte man diese Jungs auf jedenfall haben weil in ihnen ein verdammt großes Potential steckt. Selten so guten, langsamen Kram gehört. Dabei schließt man die Augen und lässt sich in unbegreifliche Welten entführen. Ich habe mir jedenfalls die EP "Lunia" sofort gekauft und werde diese auch bald euch mal näher vorstellen.

Der Headliner "The Devils Blood" konnte auch heute wieder vollkommen überzeugen. Damals habe ich diese Band zum ersten Mal im kleinen Saal vom Hellraiser live angesehn. Das war bis jetzt der beste Gig, den ich je in meinem Leben gesehn habe. Dort wurde die halbe Bühne mit Kerzen und Duftstäben zugekleistert , was heute eher weniger der Fall war. Das dieses ganze Geraffel im überhohen Maß nicht nötig war, bewießen sie heute. Manche im Saal sprachen von der aller besten Live-Band im Metallsektor. Das scheint logisch zu sein bei Anbetracht dessen, was diese Holländer da zaubern. Die Jungs sind in der Lage, ohne Pause über 2 Stunden ihr komplexes Songmaterial energetisch darzubieten. Es ist einfach nur krass, wie die Gitarristen zu dritt (!) minutenlange Solos spielen und dabei perfekt harmonieren. Stimmlich war die Frontfrau an diesem Abend nicht die Beste und hatte am Anfang des Konzertes mit Soundproblemen zu kämpfen. Die Lichttechnik war zu Beginn recht schwach, wurde aber zum Ende verbessert. Die Setlist bestand aus einer Mischung von älteren Liedern und dem letztveröffentlichten Album. Einige Songs die gezockt wurden: On theWings of Gloria, Fire Burning, The Thousandfold Epicentre, Christ or Cocain, Come Reap...
Bemerkenswert war wie sie kurze Songs wie Christ or Cocain veränderten und zu langen Soloorgien verwandelten. Keine Frage, das sind ultra begabte Musiker. In der Halle herrschte eine sehr tranceartige Atmosphäre die durch diese intensive Musik geschaffen wurde.

Fazit: Doom Metal und Okkult Rock könnten in Leipzig und Umgebung viel mehr organisiert werden. Dieses Konzert war äußerst erfolgreich und wird mir persönlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Bildquelle:   http://www.facebook.com/photo.php?fbid=313417408725314&set=pu.102483646485359&type=1&theater  (19.03.2012)