Dienstag, 31. März 2015

The Oath-The Oath



Soll ich es schreiben? Soll ich es nicht schreiben? Wenn ich es schreibe, bin ich dann Teil einer Hype-Maschinerie? Und was bedeutet überhaupt Hype in Kontext mit den Phänomen The Oath?

Laut Recherche bedeutet der Begriff „Hype“ so viel wie eine besonders mitreisende Werbung. The Oath haben meiner Meinung nach einfach selbst mit bester Qualität im musikalischen Können sich bekannt gemacht. Klar gab es viele neue Hard-Rock-Bands mit kauzigen Sängerinnen (Siehe Bands wie TDB, Jex Thoth, Blood Ceremony ect.), The Oath unterscheiden sich aber auch aus ein anderen Background heraus.
Meine Ohren empfinden die Band eher im klassischen Heavy Metal als im seichten Retrorock (Gnarf, was für ein Unwort). Belegen lässt sich das mit dem Demoncover „Night of the Demon“, was aber nicht auf den Album hier vertreten ist.

Sängerin Johanna Sadonis hat ein Goldkehlchen. Sie klingt authentisch, nie kitschig und kann vor allen Töne halten. Das hat sie damals live im Black Label mit Black Salvation bewiesen. Die ganze Musik ist sehr rhythmisch, es geht vorwärts. Dabei können sie auch mal ruhiger werden wie im Song „Leaving Forever“, bevor wieder eine sehr kraftvolle Stimme losbricht und die Atmosphäre wieder rockiger wird.  Die Beine wippen zum Takt immer mit. Eine gewisse Dunkelheit haben die Songs schon. Mag vielleicht auch damit zusammenhängen das die Sängerin auf Black Metal steht und selbst in solchen Bands zockte.
The Oath sind eines der Sahnehäubchen in Sachen klassischen Heavy Metal mit weiblichen Vocals. Dadurch kam wohl möglich der große Support von den Medien. Die Bekanntheit der internationalen Bandmitglieder werden das Übrige getan haben. Dass man immer noch darüber spricht, beweist doch nur, dass sie alles richtig gemacht haben.

Nach dem Aus mit The Oath freue ich mich schon auf die neue Band Lucifer.


Wertung: Hype hin oder her, geiler Heavy Metal/ Hard Rock, macht Spaß. Mit dem einzigen Album haben sie etwas Zeitloses geschaffen.


Label: Rise Above Records


Sonntag, 29. März 2015

Solitude Aeturnus-Alone



Jetzt stelle ich euch mein ersten Kontakt mit Doom Metal vor. 
Dies war die aller erste Scheibe aus dem langsamen Bereich, die ich mir damals kaufte. Ausgesucht habe ich mir die Scheibe damals wegen der hohen Punktzahl aus den Metal Hammer und den depressiven, düsteren Cover.
Ich habe es nie bereut. „Alone“ begleitet mich seit 9 Jahren, höre es immer noch regelmäßig. Die Scheibe ist von den Amerikanern Solitude Aeturnus. Hier wird der wahre Doom Metal gezockt. Kein Hipstershit! Die Riffs sind majestätisch, ultra heavy. Der Sound lässt sich am ehsten mit Bands aus typischen US-Metal vergleichen, was die ganze Sache eher episch als rotzig wirken lässt. Die Band wurde nicht ohne Grund einer der wichtigsten Einflüsse im langsamen Genre.
Mit dem Alleinstellmerkmal eines Frontsängers wie Robert Lowe unterscheidet die Band sich von den vielen Sabbathkopien. Richtiger, qualitativ guter Gesang ist selten im Metal. Robert leidet so wunderschön, hat eine so kraftvolle tiefe Stimme. Man leidet im positiven Sinne mit. Kritikpunkt den ich an der Platte habe, sind die vereinzelt mehrstimmigen Passagen. Für meinen Geschmack sind die etwas über das Ziel hinausgeschossen.
Die Songs werden nie wirklich schnell, enden höchstens im Midtempo. Viele (Lead-)Gitarrenpassagen haben etwas Fernöstliches vom Klang her. Die Songs wurden so arrangiert, dass es nie langweilig wird. Meine Lieblingssongs auf der Platte ist das Eröffnungsstück „Scent of death“ und das niederziehende „Tomorrows dead“.
Beim Schreiben meiner Gedanken über diese Platte fällt mir auf, das ich die restlichen Scheiben noch gar nicht im Schrank stehen habe. Das sollte ich ändern. Denn kaum eine Band hat einen besseren Sänger als Solitude Aeturnus.

Wertung: Extrem wichtige Erinnerung aus den Anfängen meiner Sammlung.

Genre: Epic Doom

Label: Massacre Records


Freitag, 13. März 2015

Totenmond-Thronräuber



Es ist Zeit zum Pogo und gemeinsamen Ausrasten, ihr weichgespülten Affen! Heute geht es um Die Verbindung zwischen harten Metal und Punk schlecht hin! Begrüßet nun Totenmond mit dem letzten Album „Thronräuber“. Dieser Bastard hat jetzt schon 7 Jahre auf den Buckel. Ich las, dass es bald eine neue Scheibe von den Jungs geben wird. Da lohnt sich es doch nochmal, die letzte Scheibe zu reflektieren.

Thronräuber war die erste Scheibe, die ich damals nach einer Suffnacht von einem Kumpel geschenkt bekam.  Die Musik hämmerte sofort mit dem Eröffnungssong „Luzifer Stampft“ los. Satan spuckt dir auf die Füße. Schlecht für den Kater, gut für den Krawallliebhaber. Die Stimme des Sängers Pazzers ist so tief, das jeder Death Metal Frontmann nur ein Obergeschoss dagegen ist. Dabei werden die Verse volle Wucht ausgespuckt. Eine Nähe zu Celtic Frost findet man in den zerstreuten „UGHs!“. Was Totenmond vor allen so genial macht, ist das Gespür für einprägsames Songwriting. Die Phrasierung des Gesangs ist perfekt zu den Riffs abgestimmt. Durch die extrem tiefe Tonhöhe des Frontmanns wirken die Vocals wie ein Instrument. Der Sound ist auf diesen Album vor allen durch vorwärts preschendes Drumming und dominant tiefgestimmte Riffs bestimmt. Manche Songs wie „Nihil Novi“ haben eine aberwitzige Geschwindigkeit, die man ansonsten auch aus Crustpunk kennt. Totenmond können aber auch sehr langsam werden. Wolf-Rüdiger Mühlmann hatte mal die Erkenntnis, dass die besten Doom-Songs von Nicht-Doombands stammen. Da hat er Recht. Ein Paradebeispiel ist der Natursektliebhaber „Sonnenstrahl“. Die Riffs wälzen sich wie ein T34 langsam und zerstörerisch vorwärts, während der Motor von einem Powerdrumming angetrieben wird. Hier lässt sich der Refrain auch noch bei 5 Promille prüllen.
Wie geil eine einzelne Gitarre klingen kann, zeigt der Song „Templum Omnium hominum pacis abbas“. Hier gibt es das fetteste „UGH“. Auch richtig fett sind die langgezogenen Wörter in den Strophen. Im Gesamtpaket betrachtet ist „Thronräuber“ eine Mischung aus verschiedenen Genres: Death Metal/Black Metal/Doom Metal/Crust und Punk. Das Album hat mehrere Highlights. Für mich sind das die schon genannten Songs plus „Schlachtinfarkt, Achtung Panzer und Dornenschlaf“. Ich persönlich freue mich schon sehr auf die neue Scheibe. Wie ich hörte, soll die an Reich in Rost angelehnt sein.

Genre: antifachistische satanische Kunst

Bewertung: Totenmond zerstört alles! 

Label: Massacre Records