Donnerstag, 2. August 2012

Mars Red Sky-Mars Red Sky

Lang nichts gehört, konnte mich nie dazu motivieren, etwas neues zu schreiben. Nach langer Faulheit und Überlegen entschied ich mich schließlich für eine extrem begabte junge Band. Die Jungs kommen aus Frankreich, sind weitgehend unbekannt, machen aber eine erstaunlich hochwertige Musik. Aufmerksam bin ich durch ein Konzerterlebnis eines Bekannten geworden, so schaute ich mir ein paar Videos von ihnen an (allesamt mit viel Liebe im Detail gemacht) und ließ mich überzeugen.
So vergingen ein paar Monate, dann sah ich die Band live mit Black Salvation im Absturz und kaufte mir sofort den aktuellen Tonträger der Band. Als kleine Nebeninfo soll angemerkt sein, die Jungs sind auch live echt geil und der kleine Frontmann ist sympathisch mit seiner bescheidenen Art.

Das Debüt besteht aus sieben Songs, wobei zwei davon rein instrumental sind. Mars Red Sky spielen Stoner Rock der Marke Kyuss/Unida, platzieren aber überall gute Ohrwürmer. Die Stimme vom Frontmann hat es mir besonders angetan, eine sehr sensible, fast feminine Stimme, die trotzdem Kraft hat. Dieses unverwechselbare Organ macht diese Band wahrscheinlich so interessant, hebt sie sich doch so sehr von den tiefen Kifferstimmen der vielen anderen Stoner/Doom Bands ab. Die Riffs wiederholen sich oft aber sinnvoll und effizient, brechen dann immer wieder in Großartige Melodiebögen aus, grandios. Dazu kommt ein grooviges Drumming, lässt sich gut mit den Kopf mitwippen. Besondere Songs, die man auf jeden Fall für unwissende Hörer antesten sollte, wären Strong Reflektion, Curse, Way to Rome oder Marble Sky. Auch nice ist das instrumental Stück "Falls", welches eher ruhig beginnt, sich dann immer weiter in fetten Gitarrentönen verspielt. Das zweite Instrumentalstück "Saddle Point" empfinde ich eher als Füller, sollte aber jeder für sich entscheiden dürfen.
Den Sound des Albums hat man analog produziert. Es lassen sich ohne Probleme alle Instrumente herraushören, Rumpelsound ist also hier nicht der Fall.
Kritikpunkte sind bis auf den ein, mir zu sperrigen Füller auf den Album nicht auszumachen. Die Songs lassen sich immer wieder gern anhören, langweilen also auch nicht schnell. Für ein Debütalbum ist das einfach verdammt großartig,die Songs überzeugen jede Menge Leute, die auf die Band aufmerksam werden. Da kann ich nur sagen : Chapeau Jungs!

Songliste:

1: Strong Reflection ( 5.31min.)
2: Curse (4:04min.)
3: Falls (6:27min.)
4: Way To Rome (5:22)
5: Saddle Point (4:17)
6: Marble Sky (6:04)
7. Up the Stairs (7:58)

Wertung: 9/10

Genre: Stoner Rock

Emergence/Mars Red Sky



Sonntag, 22. April 2012

Black Salvation-Lunia...

Black Salvation könnte ein echtes Untergrundphänomen werden, wenn sie nicht schon eins sind. Diese Band besteht aus drei Musikern, wobei zwei Leute bei der Black Metal Kapelle No Empathy aktiv sind. Erwartungsgemäß erwartet man eine deftige Platte, die einem umhaut. Weit gefehlt, hier überrascht euch ein wunderbarer Psychedelic Rock. Verdammt, diese Band hat ein riesen Eindruck auf mich hinterlassen und ich denke meine Sympathie ist nicht nur der lokalen Niederlassung dieser Band zu verdanken. "Lunia" stellt etwas vollkommen Eigenständiges, Emotionales dar. Vergleiche zum blühenden Occult Rock-Trend sind auch sehr schwierig, Black Salvation sind ein Unikat.
Ich stelle meine Lobpreisung etwas ein und beschreibe lieber diese EP. Lunia... lässt sich schwer  analysieren, man verliert sich in der einstündigen Spielzeit sehr tief in der Musik. Am besten lässt sie sich am Stück hören, wobei einzelne Songs auch angehört werden können. Wichtig für diese Veröffentlichung ist eine richtige Höreinstellung, die keine Knall-Peng-Peng-Kulisse erwarten sollte. Diese Scheibe ist vorallen langsam, hat ruhige hypnotisierende Momente, die an Pink Floyds "Meddle" denken lassen. Die andere Seite sind die heftigen Ausbrüche, die ruhige Songs nicht so still wirken lassen. Gitarre und Gesang bedient Paul, am dröhnenden Fundament des Basses spielt Birger, den Takt am Schlagzeug führt Seitz an. Diese drei Jungs kreieren einen dröhnenden verspielten Psychedelic Rock, der vorsichtig ausgedrück mich am ehsten an Bands wie Sleep oder Electric Wizard erinnern möchten.
Die Gitarre baut mal dröhnende, verzerrte Soundwände auf, mal soliert diese im surrenden Bass und im einfachen mantrartigen Takt des Schlagzeuges. Dabei sind unkonventionelle Melodieläufe ein Charaktermerktmal von Black Salvation und schaffen diese hypnotisierende Trance beim hören. Wirklich laut wird eher selten. Auffällig ist, dass instrumentale Parts den Gesang bei Weitem überwiegen. Der Gesang ist übrigens ein bemerkenswerter Aspekt, den man von ein Black Metal Frontmann nicht so erwarten würde. Sehr tief und leicht gebrüllt, unterscheidet sich dieser vor allem vor tausenden Ozzy-Kopien. Guter Job!
Alle 4 Songs von Lunia... sind über zehnminütige Geschichten, die eine unbeschreibliche Atmosphäre schaffen. Beim Lauschen kommen mir Filme wie die ersten beiden The Hills Have Eyes vor meinem geistigen Auge, bedrohlich und melancholisch wie ein Endzeitszenario. Der Sound stellt ein Streitthema dar, ich muss eine vernünftige Lautstärke beim hören von Lunia finden um diese mit hohen Genuss lauschen zu können. Besser abgemischt würden bestimmte Stellen mehr auffallen. Authentischer Retrosound stellt wiederum den Kontrapunkt des verbesserten Sounds dar. Mit einer sauberen Produktion könnte diese Scheibe nicht mehr so ureigen klingen, wie sie jetzt aus den Boxen kommt.
Fazit: Lunia... begleitet mich schon Monate und höre sie fast jeden Tag ohne mich gähnen zu lassen. Ein Klassiker stellt diese Scheibe schon jetzt für mich da. So eigenständig und originell war selten eine Band. Es wird für viele Hörer eine Herausforderung sein, sich in die Welt von Lunia... fallen zu lassen. Wenn man einmal im Innern ist, möchte man nicht mehr so schnell aus diesem Bann raus. Pink Floyd Freunde und Krautrock/ Doom Metal Anhänger sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren und sich vor allen viel Zeit nehmen. Hoffentlich wird es in der Zukunft neue Veröffentlichungen geben! Vielen Dank an Black Salvation für dieses Manifest vom wahren langsamen Sound.

Songliste:

1: Inhale Lucifer (11.10 min.)
2: Lunia (13.09 min.)
3: Doomed Utopia (14.04 min.)
4: Ghost of dying Time (21.48 min.)

Wertung: 9/10

Genre: Psychedelic/Doom

Karge Welten Kunstverlag & Grave Temple Records (2011)






Montag, 19. März 2012

Morgon/Black Salvation/The Devils Blood

Livegeschichten sollten schon länger ein Teil dieses Blog werden und ich werde von einen äußerst erfolgreichen Abend im Leipziger Hellraiser berichten. Dort spielten am 17. März The Devils Blood mit lokalen Support Black Salvation und Morgon. Bemerkenswert war die Mischung aus unterschiedlichsten Musikgeschmäckern im Publikum, die man an den T-Shirt Motiven sehr gut fest machen konnte. Überfüllt war die Halle, in der das Ritual stattfand, an diesen Abend aber nicht. Von der Atmosphäre her war es sehr intim und familiär. 

Kommen wir zum Eingemachten, also zu den Bands an sich. Morgon waren die Opener des Abends und spielten eine recht melidiöse Variante von Black Metal. Mich erinnerte das an Dissection. Spieltechnisch war die Band gut und sie waren auch recht bemüht ihre Setlist authentisch rüber zu bringen. Mir ging es aber in einem Ohr rein und beim anderen wieder raus. Das hatte für mich kein Wiedererkennungswert. Bewegung wirkte bei den Jungs etwas statisch und so konnte der Funken auch nicht auf das Publikum überspringen. Mit einen guten Sound waren sie auch nicht gesegnet.

Black Salvation waren die heutige Überraschung des Tages. Verdammt bluesiger Psychedelic Rock war angesagt, und der wurde so was von authentisch dargeboten, das es mir einfach nur eine Freude war und ein Dauerlächeln beim Zusehen hatte. Musikalische Vergleiche würde ich zu Hawkwind und Sleep ziehen. Die Gitarrenarbeit und das Verwenden einer Loopstation mit deren Akustikeffekten erinnerte mich vorallen an Ersteres. Die Mucke ist ziemlich entspannt, die aber auch mit schnelleren heftigen Parts überzeugen kann. Beim Gesang von Paul kann man nicht meckern, äußerst beeindruckend dargeboten. Auf dem Schirm sollte man diese Jungs auf jedenfall haben weil in ihnen ein verdammt großes Potential steckt. Selten so guten, langsamen Kram gehört. Dabei schließt man die Augen und lässt sich in unbegreifliche Welten entführen. Ich habe mir jedenfalls die EP "Lunia" sofort gekauft und werde diese auch bald euch mal näher vorstellen.

Der Headliner "The Devils Blood" konnte auch heute wieder vollkommen überzeugen. Damals habe ich diese Band zum ersten Mal im kleinen Saal vom Hellraiser live angesehn. Das war bis jetzt der beste Gig, den ich je in meinem Leben gesehn habe. Dort wurde die halbe Bühne mit Kerzen und Duftstäben zugekleistert , was heute eher weniger der Fall war. Das dieses ganze Geraffel im überhohen Maß nicht nötig war, bewießen sie heute. Manche im Saal sprachen von der aller besten Live-Band im Metallsektor. Das scheint logisch zu sein bei Anbetracht dessen, was diese Holländer da zaubern. Die Jungs sind in der Lage, ohne Pause über 2 Stunden ihr komplexes Songmaterial energetisch darzubieten. Es ist einfach nur krass, wie die Gitarristen zu dritt (!) minutenlange Solos spielen und dabei perfekt harmonieren. Stimmlich war die Frontfrau an diesem Abend nicht die Beste und hatte am Anfang des Konzertes mit Soundproblemen zu kämpfen. Die Lichttechnik war zu Beginn recht schwach, wurde aber zum Ende verbessert. Die Setlist bestand aus einer Mischung von älteren Liedern und dem letztveröffentlichten Album. Einige Songs die gezockt wurden: On theWings of Gloria, Fire Burning, The Thousandfold Epicentre, Christ or Cocain, Come Reap...
Bemerkenswert war wie sie kurze Songs wie Christ or Cocain veränderten und zu langen Soloorgien verwandelten. Keine Frage, das sind ultra begabte Musiker. In der Halle herrschte eine sehr tranceartige Atmosphäre die durch diese intensive Musik geschaffen wurde.

Fazit: Doom Metal und Okkult Rock könnten in Leipzig und Umgebung viel mehr organisiert werden. Dieses Konzert war äußerst erfolgreich und wird mir persönlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Bildquelle:   http://www.facebook.com/photo.php?fbid=313417408725314&set=pu.102483646485359&type=1&theater  (19.03.2012)

Dienstag, 28. Februar 2012

Evil Warriors-In Chains

Die Leipziger,die ich schon mit "Shut up and die!" vorgestellt habe, holzten 2009 mit ihrer Demo Numero Dos durch den aller dreckigsten Thrashsumpf from hell. Das schicke Ding wurde schlicht "In Chains" getauft und hat mit den ersten Blick auf die Verpackung einem verdammt geilen Hingucker als Coverbild. Schickes Bild was man sich am liebsten Stundenlang angucken könnte, wurde übrigens angeblich im Kunstleistungskurs einer früheren Schule geschaffen.
Lasst uns das Teil mal aufklappen und das runde grüne Ding in die Anlage schieben und versuchen eine Analyse über diese Demo zu schaffen. Wie bei der ersten Demo vom letzten mal beginnt der Opener wieder mit leiser, gefühlsvoll gespielen Gitarre (Die mich schon etwas an The Doors erinnert), donnert aber in das Geschehen der gesamten Demo rein. Hier groß Songs auseinander zu nehmen macht keinen Sinn, vieles ist gleich aber verdammt noch mal richtig großartig. In Chains,also der Opener, macht sofort klar das es weiter mit dreckigen Thrash garniert mit Black und Death Metal geht. Guten Appetit!
Gesanglich ist die Stimme von Beast etwas heißerer als beim Debutalbum aber krächst bzw brüllt weiter hin passend zu der Soundwand. Die Drums führen ordnungsgemäß die Gitarrenfront durch die Front an, die besagte Gitarrenfront tönt immernoch dreckig-thrashig, aber mit einem Zacken besseren Sound als bei "Shut up an die" durch den Wald. Die bösen Krieger bolzen dabei von schnell zu sehr-schnell durch die Botanik, schöpfen aber auch immer mal wieder langsame Parts aus wie beispielsweiße beim finalen Track "Death of the Light". Geschwindigkeit und Aggressivität der Songs sind sehr punkig. Übergänge sind oft recht gut bis solide, könnten aber einem Zacken besser sein um sich mit den Platzhirschen der Szene messen zu können. Muss man nicht wenn man eine Band nur also Hobbys und zum Spaß betreibt, kann man aber. Die Hellhammereinflüsse sind mir nicht mehr so stark auffällig und sie hämmern sich langsam durch ihren eigenen Sound. Das macht schon mal Pluspunkte für die Bewertung. Anspieltipp von "In Chains" ist der gleichnamige Song, ein verdammter Ohrwurm der mir auch nach Stunden nicht mehr durch meine Weichbirne will. Lyrisch sind leider keine Texte in der Verpackung vorhanden, aber ein Blick auf die Titel der Lieder schöpfen genug Verdacht.
Fazit: Die Band geht stur ihren eigenen Weg des Metals weiter und übertrumpfen meiner Meinung nach einem Großteil der lokalen Bands in Sachen echt geilen (Thrash) Metal und Authentizität. Ich sollte mir irgendwie mal das erste Album ergattern und weiter an dieser Band hängenbleiben, gegebenenfalls euch wieder von den Burschen berichten.  Im diesem Sinne: "Never blow up Leipzig`s Candle!"

Weitere Bands die beim ersten Mal nicht erwähnt wurden sind: Revenge, Blasphemy, old Sodom, old Destruction, old Sepultura, Mutilator, Black Witchery, GG Allin, The Doors, Watain, Volcano, Aura Noir ect....

Wertung: 7,5/10

Genre: Black Blood Metal

"In Chains was recorded on the path of vans"

Dienstag, 14. Februar 2012

No Empathy- Viavore Aterus

Es holpert und kracht in der Kiste, denn heute werden die Brüder "No Empathy" von den Evil Warriors mit einer Demo vorgestellt. Diese Band spielte 2008 auch im besagten Villa Keller als vorletzte Band und konnte grade showmäßig mächtig Eindruck machen.
Viavore Aterus ist heute die Demo, die ich euch Leuten da draußen mal vorstellen möchte.
Dabei handelt es sich um eine Veröffentlichung aus dem Jahre 2008.
Eingeleitet wird die Scheibe mit dem Titelstück der Demo. Dabei handelt es sich um ein Intro welches mit dumpfen leisen Gitarrentönen und bedrohlichen Beschwörungs-Gesängen eingeleitet wird.
 Ab diesen Zeitpunkt ahnt man aber noch nicht genau wie sich die Musik von den Jungs anhören wird. Ab den zweiten Song wird sich das schlagartig ändern. Es geht von der ersten Sekunde an gleich richtig zur Sache hier wird heftiger, roher Black Metal der alten Schule mit einer Thrash-Schlagseite gespielt. Es wird stumpf, meist monoton mit geilen Ausrastern und langsameren Stellen gezockt.
Bloodstained Devotion ist ein verdammter Hammer, der ein wenig an alte Watain oder den legendären VON erinnern lassen. Zu diesem Song kann man mal wunderbar alle auf der Welt hassen. Der dritte Song "Black Sacrifice" setzt diesen Weg kompromisslos fort und lässt grade mit den erhabenen Stellen punkten. Die Riffs und das Schlagzeug werden minutenlang monoton gespielt bis es in eine oldschoole Thrashlinie endet. Wahrlich orthodox geht es mit "The stench of rotten blood" weiter. Hier kann man nur mitnicken oder gleich headbangen. Mir ist hier besonders aufgefallen, dass dieser Song eine recht depressive Stimmung hat und meine Synapsen gleich an Bands wie Shining an bestimmten Stellen denken mussten. Von Tempowechsel haben die Jungs definitiv Ahnung und setzen ihre schnellen und langsamen Parts gekonnt um. Beim finalen "To Ascend the Scaffold" versucht No Empathy noch einmal Eindruck beim Hörer zu machen. Das Lied lässt an polnische Bands wie Szron, Mgla oder Kriegsmaschine erinnern und auch hier kommen wieder diese depressiven Stellen zum Einsatz.
12 Minuten hasst und quält man sich durch diesen Koloss von Lied. Insgesamt spielen No Empathy also guten soliden Black Metal der rohen Art. Ich vermisse aber leider hier und da gewisse Songs,  die länger im Kopf hängen bleiben. Soundmäßig klingt es sehr roh und dreckig produziert, was aber sicherlich in der Absicht der Band war. Wer mehr Interesse an No Empathy gefunden hat, der sollte sich das Debutalbum "Rust" holen. Lyrisch setzt man sich auf der Demo mit der Chaosgnostik auseinander und weitere satanischen Ideen die wie bei den Vorbildern Watain stark ausgeprägt sind. Vielleicht kann die Band später mal höhere Wellen im deutschen Black Metal schlagen aber bis jetzt fehlt es noch an den großen Songs und einem unverwechselbaren Stil.

Weitere Bands die man neben No Empathy kennen sollte, wären Vent, Darkmoon Warrior, Eternity, Thunderbolt,  Bewitched, Corpus Christii, Craft.....

6,5/10

kein Label

Genre:Black Metal



Samstag, 28. Januar 2012

Evil Warriors- Shut Up And Die!

In diesem Blogeintrag gehe ich vom globalen, erfolgreichen Rock bzw. Metal weg und komme zu einer äußerst heftigen Leipziger Band.
Diese viel zu unbekannte Band hätte meiner Meinung nach mehr Interesse verdient.
Kennengelernt habe ich die Krachmacher vor ein paar Jahren durch ein kleines Kellerkonzert in der Villa-Leipzig bei den auch Farsot, No Empathy und Silent Death mit dabei waren.
Zwei der Jungs waren damals auf der selben Schule wie ich, was meine Neugier natürlich steigerte. Die Band hat sich Gerüchten zu folge nach dem gleichnamigen Song "Evil Warriors" von Possessed genannt.
Der Gig war äußerst energiegeladen und aus einer Mischung von Begeisterung und Solidarität kaufte ich mir damals die erste Demo "Shut up and die!"....
Auf dem Cover sieht man im schlichten Schwarz-/Weiß das alte Bandlogo mit eingearbeitetem Pentagramm und "666". Das Logo wird rechts und links von Patronen flankiert.
Nun wollen wir die alte, aus 6 Tracks bestehende Demo in den CD-Schacht werfen und mal anhören!
Der erste Song wird mit einem schweren Gasmaskenatmen und einer düsteren Hintergrundmelodie eingestimmt.
Es folgen qualvolle Schreie und dann beginnt mit dem Schrei des Sängers "Beast" der Song.
Es geht gleich richtig auf die Zwölf. Die Band spielt ein verdammten dreckigen Mix aus Thrash, Death und Black Metal. Letzteres ist recht stark ausgeprägt.
Kurz zu beschreiben ist der Sound eine derbe Mischung aus Hellhammer, Sarcofago und Possessed. Auffallend ist der gutturale Gesang von Beast, der auch mal  hohe Schreie erreicht.
Fieser und angepisster kann man kaum klingen und so macht der Titel des Albums gleich doppelt Sinn.
Hier machen die bösen Krieger keine Gefangenen. Es folgen weitere schnelle Abrissbirnen.
Auffällige Songs sind "Forsaken" und "Satans Will". Beide Songs haben brilliante Riffs und ein gutes, primitives Schlagzeugspiel. Hauptsache schnell und fies! Der Sound wird von ein sehr dominanten Schlagzeug gekennzeichnet. Ansonsten klingt es wie die Matschpfütze vor der Bühne. Dies ist aber keinesfalls als schlechte Kritik zu verstehen. Evil Warriors wären ohne diesen dreckigen Sound wie Dark Throne mit einer Sunlight Produktion. Die Jungs haben verstanden, was der richtige Metal ist. Diesen Weg sind sie treu geblieben und haben letztes Jahr ihr Debutalbum "Expressions of Endless Dreams" veröffentlicht.Bis dahin haben sie die fehlende Abwechslung der ersten Demo beseitigt. So ist der erste Gehversuch dieser Band mehr als nur eine solide Veröffentlichung und man ist stolz so eine echte Band in der Stadt zu haben.Riskiert ein Ohr und erkennt das diese Band auch ein wichtiger Teil der deutschen Untergrundszene ( Black/Thrash) ist und ein hohen Wiedererkennungswert hat.
Textlich geht es bei den Kriegern vermutlich um Satan, Alkohol, Gewalt, Bier und Metal. Texte sind leider keine abgedruckt oder irgendwo im Internet zu finden. Scheiß drauf, braucht man nicht, man hat ja die kurze Liebesbotschaft an den Gerstensaft auf den Backcover.

Ähnliche Bands wären: Hellhammer, Sodomizer, Sarcofago, Possessed, No Empathy, Vent, Old, Division Speed, Fatal Embrace .....

Wertung: 7/10 

Genre: Black Blood Metal

"Shut up an die ! was recorded in Hell

Link:   http://www.myspace.com/evilwarriorsfromhell


Mittwoch, 11. Januar 2012

Autopsy-Mental Funeral

Heute zu einem noch nicht bedienten Genre im "occultum metallum". Es geht um eines der reinsten Death Metal Alben der Geschichte. Fucking Autopsy mit Mental Funeral!
Ausschlaggebend für meine Sympathie für diese Band war die legendäre Headlinershow auf dem Party San 2010. Die Band spielte damals seit 2 Jahrzehnten zum ersten mal wieder in Deutschland und überzeugte alle Metalheads mit einer beeindruckenden Show. Besonders geil fand ich, dass es auf der Bühne keinen direkten Frontmann gab. Chris Reifert ist der Autopsychef, Grunzer bzw. Schlagzeuger und am Bass war damals Dan Liker ( Nuclear Assault,Brutal Truth) auf der riesigen Bühne. Ein singender Schlagzeuger ist ungewöhnlich für eine Band, war aber niemals ein Nachteil während der Show. Ich merke schon...ich schweife zu sehr ab vom Thema.

Nun soll sich alles um den Klassiker "Mental Funeral" drehen. Es ist mit "Severed Survival"und "Shitfun" ein Meilenstein im Death Metal.

Autopsy spielen die schwersten und heftigsten Riffs die man sich vorstellen kann.Ultra viel Technik könnt ihr vergessen! Hier lautet die Devise "Stumpf ist Trumpf". Die Gitarre sind extrem tief in den Keller gestimmt und schleppen sich durch manche Doom/Death Passagen wie Zombies, eh sie wieder in schnelles Geschredder ausbrechen und jeden Zuhörer auf die Fresse schlagen. Dazu kommen die einprägsamen Melodien mit diesen kurzen aber absolut geilen Solospiele. Stimmlich knurrt Herr Reifert wie ein bissiger Hund durch die 11 Songs des Albums. Kaum ein Frontmann klingt räudiger. Das Schlagzeug bedient er mit seiner doppelten Last extrem gut und treibt die Songs nach vorne. Das Drumming ist nicht sehr kompliziert, aber erzielt ihre headbangverursachende Wirkung immer wieder. Produziert wurde die Platte etwas verwaschen und unsauber, verleiht der CD aber mehr Charme. Am besten gefallen mir persönlich "Twisted mass of burnt decay", "Torn from the tomb" und " Dark crusade". Erster der 3 genannten Songs hat so ein verdammt geilem Groove und endet in ein heftigen Solo einer Gitarre. "Torn from the tomb" ist eher ein sehr langsamer Song, der sich durch seine 3 Minuten qualvoll schleppt und immer wieder seine schnellen Ausraster hat. Drittgenannter Song ist mein Favorit auf der Scheibe. Dieser Song kotzt Blut und Galle!
Thematisch kann man anhand der Songtitel wie "Fleshcrawl","Dead","Hole in the head" oder "Bonesaw" erkennen, das es um Gore, Gore und noch mehr Gore geht.

Auf meiner wiederveröffentlichten CD-Version ist zusätzlich eine Live DVD mit alten Konzerten enthalten. Das eine Konzert ist in Rotterdamm 1990 und das andere in San Pedro,Kalifornien 1991. Viel solltet ihr euch von diesen Aufnamen nicht versprechen. Ton und Bild ist eher untere Mittelklasse, aber es soll ja schließlich den Kultfaktor der Band presentieren.

Fazit: Dieses Album ist purer Death Metal und wird den Rang der Unsterblichkeit nicht verlieren. Alle Plastik-Death Metaller sollten sich eine Scheibe mal abscheiden. Mental Funeral bleibt ein Schlag ins Gesicht für alle Death Core Anhänger. Autopsy hatten nicht umsonst einen großen Einfluss auf großartige Bands wie Dismember (leider aufgelöst), Entombed, Death Breath, Dark Throne, Morbus Chron ect.

Wertung: Klassiker im Death Metal !

Genre: Death Metal

Peaceville Records

Donnerstag, 5. Januar 2012

Modern metal I don`t give a fuck-Uh! I was raised on rock

Heute Abend muss ich mein Frust über den überproduzierten Dünnschiss von Musik rauslassen, der in letzter Zeit von ein paar jüngeren Menschen als "Metal" verkannt und angesehen wird. Mein armes Ohr kann und will nicht mehr diese Poserbands wie zB. Carnifex, All Shall Perish, Bing me the Kotzen, ect. mehr warnehmen.

Warum gehen mir solche Bands so auf den Sack?

a) Die Instrumente klingen wie vom Roboter aufgenommen und eingespielt. Musik ist nicht gleich Musik wenn alles perfekt ist. Dieser Schrott kommt zu oft von Computerprogrammen.
b)Dieser jämmerliche Gesang war,ist und wird nie hart sein. Mein Gehirn schickt mir sofort kleine pubertierende Jungs aus der 8. Klasse in mein Kopf. Dieses Geschrei nervt und man möchte es sofort abstellen. 
c)Breakdowns, immer gleiche Songstrukturen machen eure Musik nicht abwechslungsreich und anspruchsvoll.
d)Eure Fans nerven mit gewissen Sportübungen auf den Konzerten. Es reicht ja nicht, wenn diese Affen nur eure Konzerte besuchen müssen. Wild mit den Arm um sich schlagen und dazu Pseudokarate demonstrieren wollen ist kindisch und verdient eine Faust auf das Auge.
e)Ein weiterer Beweis für die schlechte Qualität von diesen Metalcore/Deathcore-Durchfall ist der Altersdurchschnitt und die Länge der Hördauer eurer Fans. In diesen Moment scheint Suicide Silence und Carnifex recht angesagt bei den Kids zu sein. Aber wie lange finden sie solche Kapellen cool? Meistens sind es nur ein paar Monate. Als Jungspund soll man jeden Trend mitgehen.
f)Der Größte Punkt der mein zentrales Nervensystem schädigt ist, das mir kleine Wichte klar machen wollen das Bands wie Bring me the Horizon oder Heaven Shall Burn echt Metalbands sind. FUCK? NEIN! 
g) Das perfekte Aussehen steht bei euch über die Musik. Eure Haare müssen sitzen und perfekt mit euren "Imperial-Clothing"-Klamotten harmonieren. Geht in die verdammte Modeindustrie wenn ihr gut aussehen wollt.
h) Genau eure Art von Musik hat ein Festival wie Wacken total verhunzen lassen. Das ist aber nicht der einzige Grund für den Ballermann des Nordens....
i)Deathcore ist kein Death Metal! Kapiert das mal!

Aber all das Schlechte hat auch seine guten Seiten hervorgebracht. Als Gegenbewegung gibt es echt Metaller, die ihre Liebe zum richtigen Sound zeigen. Durch die Überproduktionen gab es auch im Metalbereich letztes Jahr Diskussionen. Es entstanden viele Bands, die den Retrosound wieder zurück holten und mit echten Aufnahme Geräten und echten Instrumenten wieder massenhaft sehr gute Platten aufnahmen. Meine Hassrede wird bestimmt Reaktionen hervorrufen aber man brauch seine Feindbilder. Durch den Müll, den man sich recht oft unfreiwillig antun muss, lernt man den richtigen Metal und Hardrock viel mehr zu schätzen.

Ein Dank an großartige Bands wie: The Devils Blood, Graveyard, Morbus Chron, Year of the Goat, Repuked, In Solitude, Devil... für die großartigen Alben 2011. Ich hoffe es wird weiterhin so fleißig überdurchschnittlich gutes Material veröffentlicht.

Prost auf 2012!

Dienstag, 3. Januar 2012

Bathory-Bathory

Heute stelle ich euch eines der wichtigsten Einflüsse für die extreme Metalszene vor. Dieses Album ist auch heute noch toter und schwarzer als jedes Album bis jetzt. Meine Lobesrede geht an das gleichnamige Debüt von der Legende BATHORY.
Aber bevor ich zu der Platte kommen möchte, erzähle ich euch ein paar Fakten über den Beginn von Bathory. Noch bevor die Band gegründet wurde, gab es einen Jungen namens Quorthon. Dieser verrückte Junge wurde von vielen damaligen guten Punkbands wie The Exploited oder G.B.H. beeinflusst. So kam es auch, das er seine ersten musikalischen Gehversuche in verschiedenen Punkbands wie z.B. "Stridskuk" machte. In der deutschen Sprache heißt das soviel wie "Kriegsschwanz"....
Durch den Erfolg vieler Metalbands wie Black Sabbath oder Motörhead schnupperte Quorthon die Luft eines neuen Sounds. Er wollte den Sound von Black Sabbath, Motörhead und G.B.H. zu einer Masse verschmelzen und noch viel brutaler als die genannten Bands klingen.
1983 wurde die Band Bathory gegründet. Am Bass war ein gewisser Fredrick und am Schlagzeug Jonas Akerlund, der nur in die Band kam, weil er Doublebass spielen konnte. Die offizielle Gründung soll auf den 16. März 1983 datiert sein. Der Name der Band sollte übrigens aus einen Besuch beim London Dungeon kommen, in den Quorthon Jahre davor mal war. Dort war die Gräfin Elisabeth Bàthory als Figur ausgestellt,die im Blut junger Frauen badete. Die ersten drei komponierten Songs waren "Satan is my master", "Witchcraft" und "Sacrifice". Es folgten wenige Konzerte und  eine eher glückliche, zufällige Beteiligung an einer wichtigen Compilation des Aufnahmestudio Tyfon.

Am 14. Juni trat Quorthon mit seinen unerfahrenen Mitmusikern in das Heavenshore-Studio ein und spielte dort sein aller erstes, richtiges Album ein. Damit kommen wir jetzt zum eigentlichen Album um den es hier gehen soll. Das Studio war eigentlich mehr eine Garage für Demoaufnahmen und die Plattenfirma Tyfon gab nur 5000 Kronen für die Nachwuchsband aus. Mit extrem schlechten Equipment (Billige Gitarre, ein Minidrumset und ein 20-Watt-Verstärker) machte sich Bathory ans Werk und schufen das räudigste, dreckigste Album was die Metalszene bis zu diesen Zeitpunkt je hören durfte. Aus der Scheibe schallt eine ultra schmutzige Gitarre mit ein extrem dumpfklingenden Schlagzeug und der Gesang ist extrem fies (erinnert etwas an Venom.  Quorthon bestritt immer, die Band bis dahin gekannt zu haben.). Mit der Geschwindigkeit dieser Platte legte man die Messlatte höher. Quorthon hat sein Ziel, seine Vorbilder in Brutalität zu übertreffen, erfolgreich geschafft. Absolut legendär sind die Songs "Reaper", "Sacrifice","Raise the Dead" und "War"! Zweitgenannter Song war und ist übrigens ein sehr häufig genommener Song für Coverversionen. Besonders auffällig sind die Punkeinflüsse der Band. Bathory haben mit "Bathory" ein weiteren wichtigen Grundstein für den Black- und Death Metal gelegt. Im Herbst 1984 wurde die Schallplatte über Tyfon auf den Markt gebracht.

Auf dem Artwork des Covers guckt eine Ziege uns an. Diese war aus alten Horrorcomics zusammengeschnitten, Hörner und Ohren wurden dazu gemalt.Das Cover sollte ursprünglich gold werden, dies wurde aber zu teuer und Quorthon fragte nach einer möglichst ähnlichen Farbe nach. Es kam ein pissgelbes Coverartwork raus, was der junge Herr nicht mochte und bald in Schwarz und Weiß umändern ließ. Die Gelben Platten sind heute eine Menge Geld wert. Auf der Rückseite sieht man ein fettes Pentagramm. Im Innern des Beipackheftes sind keine Fotos oder Namen der Bandmitglieder zu sehn. Die Beiden Mitstreiter verließen die Band und Bathory wurde das Ein-Mann-Projekt von Mastermind Quorthon.

Die Lyrics sind etwas stumpf. Es geht  wie bei Venom um Satan und das Übliche. Zu so einen dreckigen Sound könne man nicht über Blumen singen. Quorthon war aber nie in sein Leben ein echter Satanist.

Wer Bathory kennt,der kennt auch Hellhammer, Warhammer, Cruel Force, Venom ....

Wertung: Legende

Genre: Thrash/ Death/Black Metal

Black Mark