Mittwoch, 30. Juli 2014

Desir de Mourir- Incure the Wrath of Silence

Mahlzeit Leute, jetzt wird „Incure the Wrath of silence“(2010) vom Einmannprojekt Desir de Mourir verköstigt. Schon mal so viel vorweg: Diese Kost ist schwerverdaulich, entfaltet aber den vollen Geschmack nach mehrerem Hören.
Auf diesem Rundling aus dem Jahre 2010 wird atmosphärischer Black Metal zelebriert. Das Album ist gespickt mit fiesen Riffs, Einsetzungen von Akustikgitarren, Keyboardteppichen und dem gequälten Krächzen des Protagonisten. Als Soundvergleich kann ich Gris aus Kanada empfehlen. Das Keyboard wird recht dominant eingesetzt, lässt aber keinen einzigen Song in irgendeiner Form künstlich erscheinen. Die Effekte erzeugen unglaublich viel Atmosphäre und lassen Gefühle der Verzweiflung, der Melancholie, Nostalgie aber auch ein Stück Hoffnung spüren. Dieses Ambiente wirkt kalt, erinnert mich auch sehr an Trist. Die Songs sind nie wirklich schnell, teilweise schleppend langsam oder bleiben im Midtempobereich. Seltener kommt es zu Blastausbrüchen ("dark conspiracy" und "the oath" werden komplett durchgeholzt), dann aber auch sehr gut eingesetzt, was das Projekt auch von anderen typischen schwarzmetallischen Bands emanzipiert.
Auch sehr gut gefallen mir die Sprachsamples, die zusammen mit dem soliden Gesang der Atmosphäre beitragen. Nach meinem Geschmack könnten Facetten im gutturalen Bereich die Musik noch bereichern.
Zur Songfolge: Das Album wird von einem instrumentalen Ambient Intro/Outro umrahmt, namentlich beide "abyss", was die Stimmungsrichtung nocheinmal verdeutlicht.
Der Song „My Last Words“ fühlt sich wie eine Reise, durch ein Massives Gebirge, auf der du nicht zurückschaust an. Durchaus erhaben. In „Circle of Misery“ lassen einem die kalten, gequälten Schreie einen Schauer über den Rücken laufen. Lange fehlte mir diese Art von destruktiver Musik, durch dieses Projekt habe ich sie wieder lieben gelernt.
Die Musik funktioniert am Besten an kalten, dunklen regnerischen Tagen an denen dir wieder einmal bewusst wird, wie abstoßend diese verranzte Menschheit ist. Passend dazu geht es thematisch um Selbsthass, Verzweiflung und innerste Dämonen. Auch die Verpackung, der mir vorliegenden CD, wurde sehr ästhetisch umgesetzt. Ich bin durchaus beeindruckt, empfehle diese Band jedem geschmackssicheren Konsumenten weiter und wünsche guten Appetit. 

Tracklist:

 =abyss= 
the oath 
circle of misery 
my lost words 
moment of truth 
dark conspiracy 
disunion 
=abyss= 

Wer diese Kapellen dufte findet, sollte mal reinhören: Gris, Trist, Burzum, Leviathan, Nyktalgia, Cold World… 

 Bewertung: Eine Wiederentdeckung von gutem depressiven, atmosphärischen Black Metal. 

Für weitere Infos: https://www.facebook.com/DesirDeMourir Gekauft hab ich dieses Exemplar bei Amor Fati. http://www.amor-fati-productions.de/










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