Donnerstag, 23. April 2015

Master`s Hammer- The Jilemnice Occultist



Master`s Hammer habe ich im Bezug zu der Zeit, in der ich Black Metal höre, recht spät entdeckt. Durch Lobpreisungen aus der norwegischen Szene habe ich mir damals die Scheibe „The Jilemnice Occultist“ zugelegt. Der Kauf damals war eher ein Glücksfall, habe im Regal nach neuer Musik gestöbert.


Master`s Hammer ist eine uralte Band aus Prag. Gegründet wurde die Band schon 1987, wodurch die Band sich auch zu der First Wave des Black Metal zählen könnte. Habe mal gelesen, das Fenriz meinte, Master`s Hammer wären die erste norwegische Black Metal Band gewesen. Natürlich ist diese Aussage nicht auf geografische Gegebenheiten fundiert sondern eher auf den Sound der Musik.


Die heute besprochene Scheibe ist die zweite große Platte in der frühen Phase dieser Pioniere. In vielerlei Hinsichten war es damals die kreativste und obskurste Scheibe im extremen Metal. Hierbei handelt es sich um ein Konzeptalbum. Tief im böhmischen Land, irgendwo in ein Nest, zelebrieren deren Einwohner seltsame, okkulte Rituale. Diese werden durch Ordnungskräfte bald zerschlagen. Alle Lyrics sind auf „The Jilemnice Occultist“ in der Landessprache verfasst. Wenn du dich also mit den Texten befassen möchtest, hat die Band eine Zusammenfassung im Beipackheft der Scheibe verfasst.


Der Blick auf die musikalische Seite zeigt, dass dieses Album äußerst orchestral wirkt. So ist die Scheibe eine „ Black-Metal-Operette in drei Teilen“. An dieser Stelle hätte man meinen können, dass diese Musik kitschig wird. In die Richtung von Cradle of Filth oder Dimmu Borgir geht es aber absolut nicht. Der extrem heißere Gesang mit der tschechischen Sprache wirkt sonderbar. Für mich ergibt sich dadurch eine geheimnisvolle, mystische Aura. Die Gitarren sind noch eher im klassischen Heavy Metal und Thrash Metal orientiert. Der Sound nimmt aber schon etwas vor weg, was noch kommen wird. Allgemein rasen die Songs nicht. Nach meiner Auffassung wirken deshalb viele Lieder eher rockig. Äußerst Obskur macht die Scheibe zusätzlich noch die eingesetzten Timpani. 

Wenn ich die Scheibe im Gesamtbild betrachte, fallen mir die vielen Klangfarben auf. Die Scheibe ist durch und durch abwechslungsreich. Die Orchestrierung ist genau an der Grenze, in der es nicht zu anstrengend wird. Mein persönliches Lieblingslied auf der Platte ist „Glory, Herr Hauptmann“.


Geschichtlich gesehen klang nie eine Band so wie Master`s Hammer. Sie haben einen vollkommen einzigartigen Sound. Eine Reise in den Osten. Ihre letzten Veröffentlichungen hielten weiterhin das 
hohe Niveau.


Falls ihr mir sagen könnt, ob die Version hier von Osmose Productions eine Rarität ist, wäre das richtig geil. Die Scheibe soll zuletzt unoffiziell über Nuclear War Now! veröffentlich wurden sein.


Wertung:  Absoluter Klassiker und irre.


Genre: (Heavy) Experimental Black Metal


Label: Osmose Productions 

und völlig Panne ist das Bandfoto. Man achte auf den Herren mit den speziellen Bart.



 

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